Lymphsystem

Grifftechnik

Wirkung

Anwendung

Verbot

Ödeme

 

 

Manuelle Lymphdrainage

Die Lymphdrainage ist eine Sonderform der Massage, die sowohl für therapeutische als auch für kosmetische Behandlungen eingesetzt werden kann. Sie wirkt entstauend, schmerzenlindernd, entspannend und stärkt die immunologische Abwehr. Die manuelle Lymphdrainage ist für eine qualifizierte physikalische Entstauungsbehandlung eine unverzichtbare Komponente. Die Wirkungsweise und Wirksamkeit dieser Massagetechnik konnte wissenschaftlich fundiert nachgewiesen werden.

 

Wissenswertes zum Lymphsystem

Vom Blut, vom Blutkreislauf und von den Blutgefäßen ist viel und oft die Rede. Doch zum Zirkulationssystem gehören neben den Blutgefäßen ebenso die Lymphgefäße. Blut ist nicht die einzige Flüssigkeit, die durch unseren Körper fließt. Die Gefäße des Lymphsystems transportieren Lymphe, eine Flüssigkeit, die eine entscheidende Rolle beim Stoffaustausch und den Immunaufgaben des Körpers spielt. Unser Organismus ist mit zwei Transportsystemen für den Austausch von Nährstoffen und Abfallprodukten ausgestattet: Blutgefäße mit sechs Liter Blut und Lymphgefäße mit zwei Liter Lymphe. In enger Nachbarschaft liegend ziehen beide Gefäßsysteme durch den Körper, sorgen zusammen für eine ausgewogene Flüssigkeitsbalance im Gewebe. Genaugenommen bedingt das eine das andere.

Die Lymphgefäße unterstützen wie eine helfende Hände die Venen bei ihrer Entsorgungsarbeit. Sie sind es, die aus unserem Körpergewebe die größeren Bestandteile aufnehmen und für den Abtransport von Eiweiß, Viren, Bakterien, abgestorbenen Zellen, Giften und Fremdpartikeln sorgen. Wie eine Kläranlage beseitigt das Lymphsystem gröbere Schlacken. Über 600 Lymphknoten reinigen die wäßrig-weißliche Lymphflüssigkeit und leiten sie zurück ins Blut.

Das Lymphsystem hat somit die Aufgabe, über die Lymphgefäße den Organismus zu entwässern und zu entschlacken. Außerdem ist es Träger des Abwehrsystems: die lymphatischen Organe produzieren Lymphozyten und Immunzellen zum Abwehrkampf gegen Krankheitserreger.

 

Methode und Technik  der Manuellen Lymphdrainage

Die Lymphdrainage ist eine besondere Form der Massage und wurde vom dänischen Soziologen und Physiotherapeuten Dr. Emil Vodder vor  75 Jahren entwickelt. Die Methode weckte durch die aufsehenerregenden Heilerfolge das Interesse von Ärzten und Forschern und ist heute international anerkannt. Immer noch kommen die von Dr. Vodder speziell entwickelten Handgriffe für das besonders feine Gefäßnetz als einzig wirksame Technik zur Anwendung.

Die Grifftechnik entscheidet über Erfolg oder Mißerfolg der Behandlung. Die Lymphdrainage ist keine Streichelmassage, wie sie gerne dargestellt wird!! Um den Lymphtransport anzuregen, müssen Haut und Unterhaut „verformt“ werden. Nur das bewirkt den notwendigen Dehnungsreiz, den die Gefäße brauchen, um sinnvoll reagieren zu können. Das Wesentliche bei dieser Behandlungstechnik sind kreisförmige Bewegungen in einem bestimmten zeitlichen Rhythmus, die gleichzeitig ohne großen Druck ausgeführt werden.

Die Drainage muss sanft, harmonisch, rhythmisch sein und mit geschmeidigen Händen ausgeführt werden. Sie dient zur Anregung der Lymphgefäßtätigkeit. Eine harte Massage kann eine lokale Verschließung der Lymphkapillaren zur Folge haben.

Wichtig: Bei länger bestehenden Ödemen muss die Grifftechnik  dem sich verändernden Gewebe angepasst werden. Spezielle Ödemgriffe dienen im Lymphödemgebiet zur Lockerung, Verschiebung bzw. Verdrängung der Ödemflüssigkeit.

 

 

Wirkung der Manuellen Lymphdrainage

°  entwässernd, entstauend, entschlackend

°  entzündungshemmend

°  beruhigend

°  schmerzlindernd

°  regenerationsfördernd

°  stärkt die Abwehrkraft

°  harmonisiert das vegetative Nervensystem

Ganz allgemein kann man sagen, dass aufgrund der beruhigenden und entspannenden Wirkung, die manuelle Lymphdrainage als sehr wohltuend empfunden wird. Viele Stressgeplagte und Schlafgestörte können unter der manuellen Lymphdrainage so gut abschalten, dass sie sogar während der Behandlung einschlafen.

Anwendung

Man unterscheidet:

°  die therapeutische Lymphdrainage im medizinischen Bereich

°  die präventive Lymphdrainage für Wohlbefinden und Gesundheitsvorsorge

 

Ödemtherapie

Die Lymphdrainage bewirkt eine rasche Ödemverminderung:

°  Ödeme infolge angeborener Schwäche des Lymphsystems

°  Ödeme nach Operationen bei Krebserkrankungen

°  Ödeme aufgrund venöser Abflussstörungen

°  Ödeme nach Unfällen und Verletzungen

°  Ödeme nach Operationen

°  Schwangerschaftsödeme 

 

Auch bei diesen Beschwerden hilft Lymphdrainage 

°  Migräne, Kopfschmerzen

°  Rheumatisch bedingte Beschwerden

°  Arthrosen

°  Verdauungsprobleme

°  Chronische Schmerzen

°  Obstipation

°  Venenleiden

°  Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen

°  Menstruationsbeschwerden

°  Wechseljahrbeschwerden

°  Osteoporose

°  Hauterkrankungen

°  Cellulite

°  Stress und Nervosität (Burn-out-Syndrom)

 

Einsatz der Lymphdrainage in der Sporttraumatologie

 Die Lymphdrainage hat in der Betreuung von Sportlern zunehmend an Bedeutung gewonnen und ist aus dem Therapiekonzept nicht mehr wegzudenken. Die Griffe beschleunigen den Abtransport von „Wundbestandteilen“, wirken abschwellend und schmerzlindernd. Diese Erkenntnis wird in der Sportmedizin genutzt, da nach Vorbehandlung mit manueller Lymphdrainage die Bewegungstherapie früher zum Tragen kommt. Daraus resultiert der positive Umstand, dass der Sportler (Verletzte) sein Training wieder früherer aufnehmen kann.

  

Lymphdrainageverbot

 °  akute Entzündungen (Fieber, Infektionen)

°  Herzinsuffizienz

°  akute Thrombosen

°  unbehandeltes Krebsleiden